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06101 Anwenderzentrierte Spezifikation des Produktes im Pflichtenheft

Eine erfolgreiche Produktentwicklung mit parallel verlaufenden Aufgabenstellungen ist nur erfolgreich bei exzellenter Kommunikation zwischen allen Projektteilnehmern vom Start bis zum Ende des Projektes. Unzureichende Kommunikation zwischen den Projektteilnehmern wird oft als wichtigster Versagensgrund für Produktentwicklungen zitiert. Dieser Beitrag zeigt einen Ansatz zur Projekt-Kommunikation, die sich als effektiv zur Vermeidung von Kommunikationsdefiziten erwiesen hat – die Anwenderzentrierte Spezifikation. Alle Projekt- oder Produktsspezifikationen beinhalten zwei Schlüsselfaktoren, die Produkteigenschaft und die Leistungs- bzw. Funktionsmerkmale, die die Anwender erwarten.
von:

1 Einführung

Marktbedarf/ Anwendererwartungen
Das zentrale und wichtigste Kommunikationswerkzeug jedes Entwicklungsprojektes ist die Spezifikation des Produktes im Pflichtenheft. Ein effektives Pflichtenheft fokussiert die Bemühungen aller Projektteammitglieder aus Marketing, Forschung und Entwicklung, Produktion, Zulassung und klinische Forschung, die durch die zukünftigen Anwender gesetzten Erwartungen an das Produkt zu erfüllen. Das Pflichtenheft beschreibt für das Projektteam den Marktbedarf und die Anwendererwartungen an das zu entwickelnde Produkt. Es beschreibt die Anwenderanforderungen ohne vorweggenommene Bewertungen und so die Ausrichtung der Produktentwicklung. Es zeigt zentrale und weniger zentrale Anwenderforderungen auf und bietet somit Raum für verschiedene Produktkonzepte. Das Team erstellt das Pflichtenheft gemeinsam mit den Anwendern und bewertet die Wettbewerbsfähigkeit, das Risiko-/Nutzenpotenzial des Produktes und das Erfolgsrisiko. Das Pflichtenheft beinhaltet die Herstellungskosten, den Verkaufspreis (ermittelt anhand von Mitbewerberprodukten und medizinisch-ökonomischen Daten), das Verkaufsvolumen und die Zielmärkte sowie ein detailliertes Projektbudget und einen Projektzeitplan. Die frühe Betrachtung der medizinisch-ökonomischen Daten und der rechtlichen Zugangsanforderungen der Zielmärkte ist von zentraler Bedeutung: Die Entwicklungsbudgets von innovativen Produkten werden zunehmend von Kosten und Dauer klinischer Studien inklusive wirtschaftlichen Fragestellungen dominiert. Die Folge ist ein schwer zu bewertendes finanzielles Projektrisiko.
Parallelität in der Entwicklung
Um einen optimalen Verlauf des Entwicklungsprojektes zu gewährleisten, ist es notwendig, Aufgaben parallel zu bearbeiten. Dies setzt eine präzise anwenderzentrierte Spezifikation des Produktes voraus. Kommunikationslücken bei der Erstellung des Pflichtenhefts haben fatale Folgen auf den Produktentwicklungsverlauf und den späteren Markterfolg des Produktes. Das Projektteam benötigt – besonders in den frühen Entwicklungsphasen – klare Vorgaben für das Produkt. Diese Vorgaben sollten jedoch in Zusammenarbeit mit Anwendern und Anwendergruppen fortlaufend hinterfragt werden, vor allem, wenn Forderungen sich als nicht ausreichend erweisen oder durch Designlösungen nicht erfüllt werden können. Zu oft werden Produkt-Konzepte auf Grund unvollständiger Spezifikationen falsch bewertet. Eine regelmäßige Bewertung des Pflichtenhefts im Team während des Projektverlaufs trägt zum Erfolg des Produktes bei.

2 Der Anwender

Anwender im Mittelpunkt
Die anwenderzentrierte Spezifikation des Produktes stellt den Anwender in den Mittelpunkt aller Aktivitäten und beginnt mit den folgenden allgemeinen Fragen:

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