02210 Design in der Medizintechnik
Dieses Kapitel informiert Unternehmer, Manager sowie Entwicklungsleiter über den effizienten Einsatz von Industriedesign als Bestandteil der Produktentwicklung und Wertschöpfung in der Medizintechnikbranche. Warum schafft Design Mehrwert? Wie finde ich den passenden Designpartner? Welche Arbeitsstrategien verfolgen Designer? Solche Fragen sind für Entscheider genauso wichtig wie das Wissen um Kosten oder die Ablösung von designrelevanten Schutzrechten. Auch die Kommunikation zu Gestaltungsfragen sowie das Einholen vergleichbarer Designangebote werden dargestellt. Arbeitshilfen: von: |
1.1 Vorteile durch Design im Wettbewerb
Ist ein Produkt in der Medizin einzigartig, bedarf es keiner besonderen Merkmale, es muss funktionieren. Die ersten Herzlungenmaschinen (HL) etwa versprühten den Charme elektromechanischer Versuchsaufbauten. Chirurgen und Techniker verstanden sich als Pioniere. Mit der fortschreitenden medizinischen Entwicklung gab es immer mehr Hersteller auf dem Markt. Forderungen an Benutzerfreundlichkeit und Gestaltung des Arbeitsplatzes wurden neu formuliert. Heutige Herzlungenmaschinen sind richtige Arbeitsplätze. Das Chaos an Schläuchen und Kabeln wird geordnet. Mittlerweile gibt es sogar eine transportable HL, deren Schlauchsystem in einer Kassette steckt.
1.2 Design fördert den Verkauf
Patienten werden Kunden. Zwar entscheidet der Patient nicht direkt über die Ausstattung einer Praxis, aber es gibt indirekte Einflüsse. Es spricht sich unter Frauen sicherlich schnell herum, ob eine Klinik einen Kreißsaal im 60er-Jahre Edelstahl- und Kacheldesign hat, oder ob sie über farbenfrohe Sicherheit vermittelnde Räume mit Geräten in einer weichen Formensprache verfügt.