09303 Die Rolle des Sponsors bei der klinischen Prüfung
Klinische Prüfungen sollen die Sicherheit, Leistung und den klinischen Nutzen von Medizinprodukten nachweisen. Daran stellen die regulatorischen Anforderungen der EU-Medizinprodukteverordnung (MDR) und die ISO 14155 komplexe Aufgaben. Besonders die Rolle des Sponsors ist demnach entscheidend: Er trägt die Verantwortung für Planung, Durchführung und Dokumentation – und damit für die Qualität und Verlässlichkeit der Ergebnisse einer klinischen Prüfung.
Dieser Beitrag beleuchtet systematisch die beiden zentralen Phasen einer klinischen Prüfung: von der Planung über Studiendesign, Prüfzentrumswahl, Budget- und Zeitmanagement bis hin zu den regulatorisch geforderten Dokumenten – sowie der Durchführung mit Monitoring, Datenmanagement und Berichterstellung. Im Mittelpunkt steht die Frage: Welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten hat der Medizinproduktehersteller als Sponsor in jeder dieser Phasen? von: |
1 Einleitung
Klinische Prüfungen
Klinische Prüfungen sind ein zentrales Element, um die Sicherheit, Leistung und den klinischen Nutzen von Medizinprodukten systematisch nachzuweisen. Sie sind gesetzlich verankert in der EU-Medizinprodukteverordnung (MDR) sowie in der internationalen Norm ISO 14155 und bilden damit einen Kernbaustein für die Konformitätsbewertung und die Marktüberwachung.
Klinische Prüfungen sind ein zentrales Element, um die Sicherheit, Leistung und den klinischen Nutzen von Medizinprodukten systematisch nachzuweisen. Sie sind gesetzlich verankert in der EU-Medizinprodukteverordnung (MDR) sowie in der internationalen Norm ISO 14155 und bilden damit einen Kernbaustein für die Konformitätsbewertung und die Marktüberwachung.
Sponsor
Im Mittelpunkt steht der Sponsor: Nach ISO 14155 ist das die Person, Organisation oder das Unternehmen, das die Verantwortung und Haftung für die Initiierung, Finanzierung und Durchführung der klinischen Prüfung trägt. In der Regel ist das der Medizinproduktehersteller. Nur selten übernehmen Prüfärzte selbst diese Rolle – etwa bei sogenannten Investigator Initiated Trials (IITs). Unabhängig davon, wer Sponsor ist, bleiben die Aufgaben und Verantwortlichkeiten stets dieselben.
Im Mittelpunkt steht der Sponsor: Nach ISO 14155 ist das die Person, Organisation oder das Unternehmen, das die Verantwortung und Haftung für die Initiierung, Finanzierung und Durchführung der klinischen Prüfung trägt. In der Regel ist das der Medizinproduktehersteller. Nur selten übernehmen Prüfärzte selbst diese Rolle – etwa bei sogenannten Investigator Initiated Trials (IITs). Unabhängig davon, wer Sponsor ist, bleiben die Aufgaben und Verantwortlichkeiten stets dieselben.
Funktionen
Der Sponsor kann einzelne Funktionen – etwa Monitoring, Datenmanagement oder Dokumentation – an externe Partner wie ein Auftragsforschungsinstitut (CRO) übertragen. Doch die oberste Verantwortung für Qualität, Integrität und regulatorische Konformität der klinischen Prüfung verbleibt immer beim Sponsor.
Der Sponsor kann einzelne Funktionen – etwa Monitoring, Datenmanagement oder Dokumentation – an externe Partner wie ein Auftragsforschungsinstitut (CRO) übertragen. Doch die oberste Verantwortung für Qualität, Integrität und regulatorische Konformität der klinischen Prüfung verbleibt immer beim Sponsor.
Phasen
Zur besseren Struktur lassen sich klinische Prüfungen in zwei Phasen gliedern: Die Planung und die Durchführung. Beide Phasen bringen unterschiedliche Prozesse und Anforderungen mit sich, die im Folgenden näher beleuchtet werden – mit besonderem Fokus auf der Rolle und der Verantwortung des Sponsors.
Abb. 1: Phasen einer Klinischen Prüfung
Zur besseren Struktur lassen sich klinische Prüfungen in zwei Phasen gliedern: Die Planung und die Durchführung. Beide Phasen bringen unterschiedliche Prozesse und Anforderungen mit sich, die im Folgenden näher beleuchtet werden – mit besonderem Fokus auf der Rolle und der Verantwortung des Sponsors.
2 Sponsor der klinischen Prüfung
Die Rolle des Sponsors ist zentral für jede klinische Prüfung. Er trägt die Gesamtverantwortung für die Planung, Finanzierung, Durchführung und Berichterstattung – unabhängig davon, ob einzelne Aufgaben an externe Dienstleister delegiert werden. Während die MDR den Sponsor im Rahmen der regulatorischen Anforderungen verortet, liefert die ISO 14155 eine präzise Definition (s. 2.1). In der Praxis ist der Sponsor fast immer der Hersteller des Medizinprodukts. Nur selten übernehmen Prüfärzte selbst diese Rolle, etwa bei den sogenannten Investigator Initiated Trials (IITs). Grundsätzlich gilt: Die Verantwortung für Qualität, Integrität und Regelkonformität der klinischen Prüfung verbleibt immer beim Sponsor.
2.1 Definition Sponsor
Nach ISO 14155 ist der Sponsor eine Einzelperson, ein Unternehmen, eine Institution oder Organisation, die die Verantwortung und Haftung für die Initiierung und Durchführung einer klinischen Prüfung sowie für deren Finanzierung übernimmt. Damit wird deutlich, dass der Sponsor nicht nur der Auftraggeber, sondern auch der Garant für die wissenschaftliche und ethische Integrität der Prüfung ist. Die MDR präzisiert diese Rolle: In Anhang XV wird festgelegt, dass der Sponsor
• | für die ordnungsgemäße Durchführung nach dem Prüfplan verantwortlich ist, |
• | für die Sicherheit der Studienteilnehmer sorgt und |
• | eine lückenlose Dokumentation gewährleistet. |
Zu seinen Kernaufgaben zählen darüber hinaus das Monitoring, die Auswertung und Berichterstellung sowie die Archivierung aller prüfungsrelevanten Unterlagen. Diese müssen jederzeit den zuständigen nationalen Behörden zur Verfügung gestellt werden können.
2.2 Medizinproduktehersteller als Sponsor
In der überwiegenden Zahl der Fälle ist der Hersteller des Prüfprodukts gleichzeitig auch der Sponsor. Das ist naheliegend, da die klinische Prüfung für ihn ein zentrales Instrument darstellt, um Sicherheit, Leistung und Nutzen seines Produkts zu belegen – sei es vor der CE-Kennzeichnung im Rahmen der Konformitätsbewertung oder als Teil der klinischen Nachbeobachtung (Post-Market Clinical Follow-up, PMCF) nach der Markteinführung.
Verantwortungen
Der Begriff „Sponsor” bezieht sich nicht nur auf die Aufgabe, die Finanzierung zu leisten, bzw. zu testende Produkte bereitzustellen. Der Sponsor muss neben der Sicherstellung der Finanzierung auch die regulatorischen Anforderungen der MDR und ISO 14155 erfüllen, für Monitoring und Berichterstellung sorgen und die Integrität der klinischen Prüfung gewährleisten. Der Hersteller trägt dabei die Verantwortung für
Der Begriff „Sponsor” bezieht sich nicht nur auf die Aufgabe, die Finanzierung zu leisten, bzw. zu testende Produkte bereitzustellen. Der Sponsor muss neben der Sicherstellung der Finanzierung auch die regulatorischen Anforderungen der MDR und ISO 14155 erfüllen, für Monitoring und Berichterstellung sorgen und die Integrität der klinischen Prüfung gewährleisten. Der Hersteller trägt dabei die Verantwortung für
• | das Studiendesign, |
• | die Auswahl geeigneter Prüfzentren und Prüfer, |
• | das Risikomanagement und |
• | die Versicherung der Studienteilnehmer. |
Zwar kann er bestimmte Aufgaben – etwa das Monitoring oder das Datenmanagement – an ein Auftragsforschungsinstitut (CRO) auslagern, doch die oberste Verantwortung verbleibt stets bei ihm.
2.3 Ausnahme: Investigator Initiated Trials (IITs)
Eine besondere Form stellen die Investigator Initiated Trials dar. Hier handelt es sich um klinische Prüfungen, die nicht vom Hersteller, sondern von einem Prüfer oder einer Prüfstelle aus eigenem wissenschaftlichem Interesse initiiert werden. Im Bereich der Medizinprodukte sind IITs vergleichsweise selten, können aber bei spezifischen Fragestellungen zur Anwendung bereits zugelassener Produkte von Bedeutung sein. In solchen Fällen übernehmen die Prüfer selbst die Rolle des Sponsors – mitsamt aller damit verbundenen Pflichten. Sie müssen die Finanzierung sichern, die regulatorischen Anforderungen der MDR und ISO 14155 erfüllen, für Monitoring und Berichterstellung sorgen und die Integrität der klinischen Prüfung gewährleisten. Damit gilt auch hier: Unabhängig davon, wer Sponsor ist, die Gesamtverantwortung bleibt unteilbar bei ihm.
Praxishinweis
Der Sponsor kann einzelne Aufgaben – etwa Monitoring, Datenmanagement oder Dokumentation – an externe Partner wie ein Auftragsforschungsinstitut (CRO) übertragen. Dies erleichtert die praktische Durchführung, ändert jedoch nichts an der obersten Verantwortung: Sie verbleibt stets beim Sponsor. Delegation ist möglich, Haftung nicht.
Der Sponsor kann einzelne Aufgaben – etwa Monitoring, Datenmanagement oder Dokumentation – an externe Partner wie ein Auftragsforschungsinstitut (CRO) übertragen. Dies erleichtert die praktische Durchführung, ändert jedoch nichts an der obersten Verantwortung: Sie verbleibt stets beim Sponsor. Delegation ist möglich, Haftung nicht.
3 Planung der klinischen Prüfung
Die Planung ist die Grundlage jeder klinischen Prüfung. In dieser Phase werden nicht nur die wissenschaftlichen und methodischen Eckpunkte festgelegt, sondern auch die organisatorischen und regulatorischen Rahmenbedingungen geschaffen. Das Ziel ist es, eine belastbare und regelkonforme Studie vorzubereiten, die valide Daten liefert und zugleich die Sicherheit der Studienteilnehmer gewährleistet. Die MDR definiert die Anforderungen an klinische Prüfungen sowohl im Rahmen des Konformitätsbewertungsverfahrens (Art. 62 ff.) als auch bei bestimmten klinischen Prüfungen im Rahmen der klinischen Nachbeobachtung (Art. 74). Die ISO 14155 ergänzt dies, indem sie die methodischen Standards für Studiendesign, Prüfpläne, Dokumentation und Verantwortlichkeiten festlegt.
3.1 Überblick über die Planungsschritte
Zu Beginn steht die Festlegung des Studiendesigns. Dieses beschreibt, wie die klinische Prüfung aufgebaut ist, welche Hypothesen geprüft werden, welche Methoden eingesetzt und welche Endpunkte erhoben werden sollen. Der klinische Prüfplan – wie er in der MDR und der ISO 14155 definiert ist – bildet dafür das zentrale Dokument. Er enthält